Projektvorstellung
Das DZHW Promoviertenpanel ist eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Paneluntersuchung und beschäftigt sich mit Personen, die im Prüfungsjahr 2014 erfolgreich eine Promotion abgeschlossen haben. Diese Promovierten haben wir im Jahr 2015 erstmalig befragt. Im jährlichen Abstand folgen weitere Befragungen der Promovierten, die an die bisherigen Ergebnisse anschließen.
Das Ziel unserer Studie ist es, herauszufinden, welchen Einfluss die formalen Promotionskontexte und die konkreten Lern- und Entwicklungsbedingungen, die Promovierende während ihrer Promotionsphase vorfinden, auf den beruflichen Übergang nach der Promotion und auf den weiteren Karriereverlauf ausüben. Von Interesse ist dabei vor allem, wer nach der Promotion seine Karriere in der Wissenschaft weiterverfolgt und wie viele Promovierte die Wissenschaft zugunsten anderer Branchen verlassen.
Neben kontextuellen Faktoren steht auch die Bedeutung von Geschlechter- und Herkunftsungleichheiten für den beruflichen Werdegang Promovierter im Fokus der Betrachtung, um so die Lebens- und Berufsverläufe Promovierter besser zu verstehen.
Hintergrund dieses Forschungsinteresses ist der strukturelle Wandel, den die Doktorandenausbildung in Deutschland in den vergangenen Jahren erfahren hat. Neben den traditionellen Promotionsformen, etwa im Rahmen einer Anstellung an einem Lehrstuhl, in einem Forschungsprojekt oder im Rahmen eines Stipendiums, wurden strukturierte Promotionsprogramme wie Graduate Schools in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Mit dem Promoviertenpanel möchten wir deshalb erstmalig eine bundesweit repräsentative Datengrundlage schaffen, die insbesondere fachspezifische Analysen und Vergleiche zwischen unterschiedlichen formalen Promotionsformen ermöglicht.
Ein kurzer Überblick
Teilnehmerzahlen
Von den 28.147 Personen, die im Prüfungsjahrgang 2014 an einer Hochschule in Deutschland ihre Promotion abgeschlossen haben, beteiligte sich etwa jede*r Fünfte an der Auftaktbefragung. Diese Teilnehmer*innen laden wir jährlich wieder zur Folgebefragung ein.
An der zweiten Befragungswelle, die ca. zwei Jahre nach dem Abschluss der Promotion erfolgte, beteiligten sich 3.188 Promovierte. Auch in den weiteren Folgebefragungen haben jeweils rund 3.000 Personen mitgewirkt.
Projektablauf
Die erste Befragung hat im Frühjahr 2015 stattgefunden. Seitdem sind jeweils im jährlichen Abstand neue Folgebefragungen gefolgt. Auch für die Zukunft sind weitere Erhebungen immer im Frühjahr geplant.
Teilnehmer*innen
nach Fachrichtungen
Der fachliche Hintergrund der Befragten unserer Studie ist sehr divers. Die Ergebnisse lassen somit Rückschlüsse auf Promotionskontexte innerhalb eines breit gefächerten Fächerspektrums zu. Denn die Erfahrungen, die Promovierte während ihrer Promotionsphase gesammelt haben, sowie die anschließenden Karriereverläufe unterscheiden sich deutlich zwischen den Fachrichtungen. Die Mehrheit der befragten Promovierten stammt aus mathematischen/ naturwissenschaftlichen Fachrichtungen, gefolgt von Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften sowie Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (vgl. Grafik).